In der barocken Epoche gab es die ersten spezifischen Eingriffe in die ländliche Natur, umsetzend die Prinzipien einer Stadtarchitektur, vor allem die geometrische Grundrissgestaltung, gerade Wege und übersichtliche Raumteilung wurden in die Landschaftskomposition übernommen. In der Umgebung von Bratislava entstanden im 18. Jhd einige solche Naturgebiete, wo die barocken Komponente integriert wurden. Eines von ihnen war auch die Fasanerie in Jarovce.
Die Fasanerie wurde wahrscheinlich in dem ersten Drittel des 18. Jhds errichtet. Ihre Geschichte hängt eng mit der österreichischen, an der Grenze zu der Slowakei liegenden Kleinstadt Kittsee zusammen. Dort befand sich nämlich ein Schloß, zu dem die Fasanerie gehörte. Das Schloß ließ Pavol Anton Esterházy in den Jahren 1730-1740 in einen barocken Baustil umbauen. Das Gehege diente als Jagdrevier, vom Schloß ungefähr 2,5 km entfernt. Zum ersten Mal wurde die Anlage in die Karte von Ungarn im Jahr 1754 eingezeichnet, fast unverändert erschien sie auch auf einer strategischen Kriegskarte von den Jahren 1769 bis 1785. Auf beiden Karten ist die Fasanerie mit der Stadt durch eine Allee verbunden. Ursprünglich war es ein Wald, der in der Agrarlandschaft erhalten wurde. Durch das ganze Gebiet schlängelt sich ein Donau-Arm. Über den Fluß führte eine Brücke mit zwei Bögen. Das ganze Areal war mit einer Steinmauer umzäunt. Die Alleen drin bildeten einen Stern. Eine von den Linden-Alleen mündete in einen kleinen Wald, in dem sich ein „Lusthaus“ befand. Außerdem gab es in der Anlage ein Forsthaus, in dem der Verwalter wohnte.
Auf der neueren Kriegskarte aus der ersten Hälfte des 19. Jhds wurde die Fasanerie als „Thirgarten“ (Tiergarten) bezeichnet, was beweist, dass in dem Gehege neben Fasanen auch andere Tiere gehalten wurden, wie z. B. Rotwild und Hasen. Später, in den Jahren 1875-1884 wurde auf der Karte wieder die Bezeichnung „Fasengarten“ (Fasanengarten), also Fasanerie erwähnt, sowie das „Jägerhaus“, bezeichnet auch „Wildhüter“, also Forsthaus.
Nach 1945 begann der Verfall der Fasanerie. Die Mauer wurde zerstört und die anderen Gebäude verwahrlosten.
Der Grundriss der Fasanerie ist ein unregelmäßiges Sechseck. Im Wald wurden Schneisen mit acht Armen und einem zentralen Rundel geschlagen.
Heutzutage liegt die Fasanerie in einem weniger bekannten Naturgebiet von Bratislava, wo die ursprüngliche Sterndisposition erhalten wurde.
Die Steinbrücke mit zwei Bögen über einen der Nebenarme der Donau befindet sich leider in einem baufälligen Zustand, ist aber trotzdem immer noch ein beeindruckendes architektonisches Bauwerk.
Am wertvollsten sind die Alleen, wobei von den Riesenlinden blieben nur noch die Reste von Stämmen oder Baumstümpfen übrig.
Die Fasanerie ist am schönsten im Frühjahr, wenn Schneeglöckchen, Hohler Lerchensporn sowie auch Bärlauch blühen.
Lesy SR š. p., SNP č. 8, 97566 Banská Bystrica 1
Die Fasanerie ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, denn sie steht unter dem Naturschutz und laut Gesetz Nr 543/2002 GB über die Naturschutz ist es hier verboten, sich außerhalb der markierten Flächen zu bewegen