Der Park in Brodzany ist einmalig durch seinen Naturcharakter sowie eine Naturgalerie mit Büsten und Statuen von slowakischen sowie russischen Schriftstellern.
Den Park ließ wahrscheinlich der Adelige Michal Kvasay (1774 - 1832), der damalige Eigentümer des Schlosses in Brodzany, im Stil eines englischen Gartens im Jahre 1816 anlegen.
Die nächsten Besitzer des Herrengutes Friesenhofer und Oldenburger haben den Park weiter gepflegt und erweitert. In den Jahren 1846 – 1945 bestand er aus zwei Teilen: das Anwesen war unmittelbar von Blumenbeeten umgeben, zwischen ihnen führten mit Sand belegte Promenaden. Die gesamte Anlage wurde durch eine Fontäne mit einer kreisrunden Sitzbank, hölzernes Gartenhäuschen, mehrere Bänke und auch ein Tennisplatz vervollständigt.
Einen gewissen Charme hat der Park durch den kleinen Bach Geradza mit einer alten Holzbrücke erreicht. Imposant ist auch die am Rande des Schlosses stehende Empireorangerie, die zum Züchten der Tropenfrüchte diente.
Mehr als 30 Jahre lang pflegte der tschechische Gärtner und Waldmeister Jozef Knížek den Park. Er wurde am Anfang der 70- er Jahre des 19. Jhr. vom Freiherr Gustáv Friesenhof angestellt. Die zweite Frau von Gustáv Friesenhof – Alexandra Nikolajevna Gončarovová war Schwester von Natália N. Puschkin, der Ehefrau von A. S. Puschkin. Nach dem Tod des Dichters hat die Witwe oft die Friesenhofs in Brodzany besucht und im Park Spaziergänge genossen. Der Park wurde zur Ruheoase und Inspiration für Künstler, die dort jedes Jahr von der Herzogin Natália Oldenburgová, die vorletzte Besitzerins des Schlosses, eingeladen wurden.
Nach der Emigration ihres Enkels, des letzten Besitzers des Schlosses, des Grafen Georg Weslburg und nach dem Ende des 2. Weltkrieges war der Park stark zerstört. Man plante hier den Park ganz abzuschaffen, um an seiner Stelle einen lokalen Spielplatz einzurichten und Baugrundstücke zu gewinnen. Zum Glück sind die Pläne gescheitert. Zum Opfer wurde aber die Empireorangerie, die durch den Neubau einer Bäckerei ersetzt wurde.
Fast 40 Jahre kümmerte sich keiner um den verwahrlosten Park. Erst 1979, nach der Renovierung des Schlosses, bekam der Park die zweite Chance, indem er neu belebt wurde.
Der Park in Brodzany ist besonders fotogen und prachtvoll in jeder Jahreszeit.
Die auf dem Hügel „Hôrka“ stehende Grabkapelle von Friesenhofer und Oldenburger gehört zum Denkmalgelände des Slawischen Museums von A. S. Puschkin, das sich in dem Renaissance- Schloß aus dem 17. Jhrd. befindet.
Der Park hat nach der letzten Änderung seine Gestalt im natur-landschaftlichen Stil bekommen. Heute sieht er zum großen Teil anders aus als am Anfang. Der Blumengarten mit Gartenlauben und der Fontäne wurden durch Wiesen mit Bäumen ersetzt.
Auf der Fläche von 6,7 ha wachsen überwiegend einheimische Holzarten. Das typische Merkmal des Parks ist der Bach Geradza. Sein Bett wurde verbreitert und terassenförmig angelegt. Es gibt drei Brücken über den Bach, an den sich südlich vom Park ein kleiner Teich anschließt.
Der Park ist umzäunt und man kann ihn durch 4 schmiedeeiserne Tore betreten.
Am meisten vertreten sind einheimische Holzarten wie z.B. Ahorn, Esche, Roßkastanie, Hagebuche, Linde, Eiche und Buche.
Außerdem wachsen hier auch fremdländische Baumarten: amerikanischer Amberbaum, Baskardplatane, amerikanischer Nussbaum, Ginkgo, dreidornige Gleditschia, Tulpenbaum, Geweihbaum, japanischer Kuchenbaum.
Zu den meistbeliebten und schönsten Bäumen gehören riesige Platanen, gepflanzt in der Hälfte des 19. Jhds. von Familie Friesenhofer im westlichen Teil des Parks. Jeder Baum hat seine kleine Geschichte, diese ist auf den Info-Tafeln nachzulesen.
Im Park kann man das ganze Jahr über die Tierwelt beobachten: Vögelgesang, Froschqauken, Entenschwimmen und Fischreiherlugen nach Beute.
Heute erfüllt der Park in Brodzany die Funktion einer Galerie mit Büsten und Statuen von slowakischen sowie russischen Schriftstellern. Dank seinem Charakter ist er besonders beliebt bei den Besuchern.
Im Jahre 1984 wurde er als Schutzpark anerkannt und seit 1996 gilt er als Schutzgebiet.
Slovanské múzeum A. S. Puškina
958 42 Brodzany
Tel.č.: 038 24 52 653
E-mail: slovanske.muzeum@snk.sk
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