Der Bergpark Stadtteil Bratislava Altstadt zählt zu den ältesten öffentlichen Parks in Bratislava, eines der prachtvollsten mitten in der Hauptstadt gelegenen Naturgebiete, die Schutzkategorie 4. Genauso merkwürdig sind seine kulturell- historische Werte. Der Bergpark steht für ein origenelles Werk der Landschaftsarchitektur mit einer klaren Komposition. Zum Park gehört auch ein historisches Forsthaus, das beliebte kulturell-gesellschaftliche Zentrum, geeignet für Spaziergänge, Sportaktivitäten und Erholung.
In der zweiten Hälfte des 19. Jhds. wurde der ganze nordwestliche Teil der Altstadt in Bratislava durch Wälder und Reben mit Gärten bedeckt. Das Gebiet war schwer zugänglich, da es ja hier außer einem kleinen im Jahr 1713 angelegten Waldweg zur Kapelle der Heiligen Maria keine befestigte Straße gab. Im Jahr 1868 wurde der Weg verbreitert, so daß nach und nach die Hlboka-Straße entstand, die auch diesen Stadtteil verbindet.
Einer der Wälder, der die Familie Buben besaß, wurde an die Stadt verkauft, der andere, der im Besitz von der Familie Petzl war, wurde enteignet.
Der Bergpark entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jhds. Großen Verdienst daran hatte der Bürger Henrich von Justi, der im Jahre 1870 die Umwandlung des Waldgebietes (damals auch Studentenwald genannt) in den Park umsetzte.
Der Bergpark entstand nach der Umwandlung des schon da gelegenen Waldes, der mit neuen Anpflanzungen, mit Befestigung der Ränder sowie mit dem Bau von neuen Wegen verbreitert wurde.
Der Bürger ließ das Straßennetz anlegen. Dieses ist zum Teil bis heute erhalten. Im Park wurden 50 Bänke aufgestellt, unter denen sich auch Rundbänke der Firma Marton befanden. Von denen sind welche heute zu sehen. Neben dem Haupteingang steht ein Pförtnerhäuschen. Im Jahre 1873 wurde hier auch ein Spielplatz eingerichtet. Es gab da auch zwei Brunnen, die zur Bewässerung dienten. Das Parkgelände wurde immer wieder durch neue Elemente aus Eisen- sgn. Glorieten verziert. Dazu kam noch der Metalaussichtsturm auf dem Murman-Hügel. Anfangs des 20. Jhds. wurden 25 Tafeln mit Gedichten von berühmten slowakischen Dichtern an den Bäumen befestigt. Zum Tierschutz baute man 20 Futterhäuschen.
Den Park prägte Realismus aus, was sich vor allem an den exotischen Bäumen und den natur-landschaftlichen Einrichtungen erahnen ließ. Leider konnten wegen des rauen Klimas (Terrainhöhenunterschiede, wenig Sonneneinstrahlung, verschiedene Feuchtigkeitsverhältnisse) nicht mehrere vielfältige Pflanzarten im Park gepflanzt werden. Aus diesem Grund bewahrte der Park den Charakter eines Waldparks.
Bis zum Ende des 19. Jhds. wurden im Park Gruppen von Gemeinen Eiben, Linden, Platanen, Ginkgo sowie auch andere fremdländische Nadelbäume gepflanzt. Heute sind da 50 Holzarten zu finden. Von einer großen Bedeutung ist die Chinesische Pseudolärche, nicht weniger interessant und wertvoll sind die Riesenexemplare von Gelb- Kiefer, Rotbuche, Berg-Ahorn, Gemeiner Esche, die bis zur knapp 35 Meter- Höhe reichen. Die Laubbäume sind überwiegend durch Gewöhnliche Rosskastanie und Schwarznussbaum vertreten, von den Nadelbäumen wachsen da die Sicheltanne, die Kanadische Hemlocktanne, die Gewöhnliche Douglasie, aber auch eine Menge von Chinesischen Urweltmammutbäumen. Hier befindet sich auch ein Gingko- Exemplar
Der Park aktuell liegt auf einer Meereshöhe von 185 bis 260 m, zwischen zwei Tälern, auf dem Bergkamm, in der geographischen Stadtmitte, die sich inzwischen in alle Himmelsrichtungen vergrößert hat. Seine Fläche beträgt heute 22,96 ha. Zentral im Park steht das Denkmal von Henrich von Justi mit einem Ruheplatz. Dieses ließ die Stadtverwaltung nach seinem Tod im Jahre 1908 herstellen. Es kommt aus der Werkstatt des Bratislavischen Bildhauers Alojz Rigele. Vor dem Eingang aus der Nekrasov- Straße steht auch ein Ehrendenkmal. Das erinnert an den Botaniker J. A. Bäumler, genauso vom Bildhauer Alojz Rigele.
Ein fester Bestandteil des Parks ist das historische Forsthaus „Bergpark“, das zu einem beliebten Treffpunkt wurde. Dazu gehört einen Garten mit dem Kinderspielplatz sowie auch ein Café, wo neben dem vorzüglichen Kaffee traditionelle Bratislavische Köstlichkeiten zu bekommen sind. Für den Parkschutz und seine sinnvolle Nutzung sorgt die Stiftung „Bergpark“. Sie ließ im Jahre 2014 einen neuen Lernpfad mit Informationstafeln instalieren.
Im Parkareal befindet sich unter anderem auch die Galerie „Bergpark“ – die einzige Exterier- Galerie der modernen slowakischen Bildhauerkunst.
Das Spezifikum des Bergparks:
Der Park liegt zentral in der Stadt und verfügt über urprüngliche Fauna und Flora.
Der natürliche Charakter des Parks stimmt mit dem früheren Kompositionsentwurf der Architekten überein. Und das alles der Natur zuliebe, wie es auch das Program der Pflege des Schutzgebietes verordnet. Damit das natürliche Biotop für verschiedene Pilz- Pflanz- und Tierarten erhalten bleibt, werden im Park sowohl die alten als auch die absterbenden Bäume liegen gelassen. Die Spuren nach den Eingriffen in die Vegetation verschwinden almählich und der Park wurde zum Teil zu einem wildbewachsenen Gebiet mit nur noch 96 Holzarten. Zum Vergleich: früher gab es hier 165 davon.
Der Bergpark bleibt auch weiterhin ein beliebtes und von den Bewohner Bratislavas gut besuchtes Erholungsareal, ein wichtiges Element der grünen Infrastruktur in dem urbanisierten Baugebiet.
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Der Bergpark ist nonstop für die Öffentlichkeit zugänglich.