Einer der schönsten Gärten aus der Epoche des barocken Klassizismus bietet trotz Verlust an seiner Fläche immer noch genug Raum für Erholung und Entspannung inmitten des Stadttrübels.
Im östlichen Vorort von Bratislava ließen sich die Adligen ihre Lustpaläste in der Maria Theresia- Ära erbauen. Unter ihnen war auch der Graf Ján Gobert aus Aspremont. Im 1769 kaufte er Grundstücke und ein Jahr später stand hier ein geräumiger, einstöckiger Palast mit einem Pavillon in der Mitte und Spitzbogenflügeln. Sein Lustschloß steht in der heutigen Špitálska Straße und ist eines der schönsten Beispiele des barocken Klassizismus in Bratislava.
Zu dem Palast ließ der Graf Ján Gobert in dieser Zeit einen weiträumigen Garten anlegen. Dieser wurde zusammen mit anderen Gebäuden am Anfang des 19. Jhds. vom Grafen Esterházy gekauft. Während seiner Regierung erreichte der Garten seinen Glanz. Der Graf war ein Kunstliebhaber. Er gründete sein eigenes Orchester und veranstaltete Gartenfestspiele für seine Gäste. Angeblich trat hier auch der berühmte Komponist Josef Haydn auf.
In der zweiten Hälfte des 19. Jhds. verkauften die Esterházys den Garten an Familie Jankovits, die ihn im Jahre 1862 weiter an den Großhändler Karol Schiffbeck übergaben. Das war leider der Anfang seines Verfalls. In der Nähe vom Park befanden sich ein Viehmarkt, Baustellen von neuen Straßen sowie auch Grundstücke für neue Wohnungen. Am Ende des 19. Jahrhunderts schenkte die Familie Schiffbeck ihn der Universität für Zwecke der medizinischen Fakultät. Der Garten wurde von der Schule gepflegt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In seinen hinteren Teil wurden Spielplätze errichtet. Die gibt es hier heute noch.
Der französische regelmäßige barocke Garten ist in acht Rechtecke von unterschiedlicher Länge in drei Reihen gegliedert. Hier befanden sich 24 Blumenbeete. Die in der Mitte waren die prachtvollsten, geschmückt von Plastiken und Statuen. Leider wurden keine von ihnen erhalten. Der Garten war durch ein Reichtum von Pflanzenarten bekannt. Geschnittene Hecken grenzten die Zierteile von den anderen ein. Das Skelett des Gartens wurde mit Rosskastanienalleen geschaffen.
In der Graf Esterházy – Ära erreichte der Garten seinen Glanz. Die Rosskastanienalleen wurden durch Lindenalleen ersetzt. Die sieht man hier heute noch.
Im 20. Jhd geriet der Garten in die Stadtmitte, was eine ziemlich hohe Besucheranzahl zu Folge hatte. Darum war es später nötig, den Park wieder herzustellen. Dazu kam im 1985 aufgrund des Projektes von Alfonz Torma.
Von der ursprünglichen sowohl französch-barocken Dekoration als auch ihrer späteren Änderung im englischen Stil verblieben leider keine Plastiken oder andere Gartenarchitektur. Von den neueren Kunstwerken kann man im zentralen Teil des Gartens die Fontäne „Schwan“ von dem akademischen Bildhauer Pavol Mikšík bewundern. Außerdem stehen hier auch Denkmäler von dem berühmten slowakischen Schriftsteller Martin Kukučín sowie auch dem ungarischen Sándor Petöfy.
Im Garten sind Magnolien , Gewöhnliche Rosskastanien als auch wunderschöne Rotbuchen zu finden.
Der Medicka-Garten ist im Sommer am schönsten. Zu beliebtesten Veranstaltungen gehören „historisches Picknick“ oder verschiedene Zirkus-, Kultur-, und Musikauftritte. „Der Sommer im Medicka-Garten“, so heißt das Event mit Theater- und Puppenspielen, das hier jedes Jahr stattfindet. Im Garten wird außer Kultur auch Sport (z. B. Yoga) ausgeübt.
Mestský úrad Staré Mesto: +421(2)59246111
April – September 7.00 – 21.00
Oktober -März 10.00 – 18.00